Reisetagebuch für die Schule von ————– Klasse 6

 

Mittwoch – Hinflug
Die Landung war problemlos, aber am Boden durften wir dann warten. Ein Flugzeug
war  liegen geblieben und alle ankommenden Flieger wurden mit Flugzeugschleppern gedreht.
Dann ging es einmal um den halben Flughafen , bis wir dann aussteigen durften. Die Koffer
waren natürlich noch lange nicht da.
Als wir endlich im Hotel waren ging es auch schon wieder los.
Ein Treffen in einem Brauhaus stand auf dem Plan und dort warteten schon andere Teilnehmer
des Events.
Für mich war das alles nicht so interessant – außerdem war ich irgendwie müde;
nur die French Fries waren super.

Donnerstag
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zur Harpa, dort begann die Großveranstaltung
von ccp. Wir haben, wie alle anderen Teilnehmer, einen Geschenkbeutel mit T-Shirt, USB-Stick,
etc. bekommen.

In einem Raum erklärte man Regeln für ein Rollenspiel bei dem jeder mitmachen konnte. So konnten wir die Entwicklungen im Spiel mitbestimmen. Es ging um eine Seuche und die möglichen Lösungen, die zur Wahl standen.
Lösung 1: finde die Ursache, einen Impfstoff und rette alle.

Lösung 2: Töte alle Kranken und verhindere so die Ausbreitung der Seuche.
Wenn man Aufgaben erfolgreich löste, bekam man Chips, die einen Punkt wert waren
(1 Punkt =
1 Wahlstimme). Bis Samstag konnte man sammeln und zur Wahl abgeben.
Die Eröffnungsrede am Abend war für mich nicht ganz so spannend. Nach einer knappen Stunde
ging ich raus und wartete draußen auf den coolen aufblasbaren Sofas.  

Freitag
Auf diesen Tag habe ich mich am meisten gefreut. Heute ging es nicht zur Harpa, sondern
mit einem Bus auf Tour. Meine Mutter und ich waren unterwegs zur Südküste.

Zuerst besuchten wir einen See mit Gletscher; da weiß ich aber leider den Namen nicht mehr.
Das Wetter hat nicht so gut mitgespielt, es regnete die meiste Zeit und windig war es auch.

Dann erkundeten wir den „schwarzen Strand“ bei Vík í Mýrdal, dem südlichsten Ort auf dem Festland
Islands. Der Strand besteht ganz aus schwarzer Lava und ist wirklich beeindruckend.
Vor der Küste stehen drei Felsen, die aus dem Meer hinaus zum Himmel ragen; die Reynisdrangar.

(Laut Legende sind es Trolle, die ein Schiff an Land bringen wollten und dabei zu Stein wurden.)
Nächster Halt war der Wasserfall Skogarfoss. An der rechten Seite kann man über eine Treppe
den Berg erklimmen und den Wasserfall hinuntersehen. Leider hat uns der starke Wind einen Strich
durch die Rechnung gemacht – so blieben wir unten.
Direkt nebenan in Skogasfn gab es ein kleines Museum, dass viele alte isländische Gegenstände
zeigte (u.a. Trachten, Schmuck, Haushaltsgerätschaften, Landwirtschaftsgeräte und auch einiges
zur Fischerei). Draußen standen mehrere alte Torfhäuser zur Besichtigung.
Aber da hat es so stark angefangen zu regnen, dass wir abgebrochen haben und uns in das angrenzende Technikmuseum geflüchtet sind.

Beim Seljalandsfoss war das Wetter schon wieder besser und wir konnten uns den Wasserfall
auch von hinten ansehen. Denn hier man kann hinter den Wasserfall wandern und durch die
Wasserschleier auf das Land raus blicken.

Total schön war auch, dass ein englisches Pärchen sich von uns fotografieren lassen wollte.
Dann kniete sich der Mann auf einmal hin und machte seiner Freundin einen Heiratsantrag – direkt
vor dem Wasserfall. Und wir waren die Fotografen von diesem tollen Moment. DANKE!

Und endlich, nach fast 9 Stunden fuhren wir mit dem Bus wieder zurück zum Hotel. Puh, ich war absolut fertig und hatte keine Lust mehr abends wegzugehen.

Samstag
Heute ging die Großveranstaltung zu Ende und alle freuten sich auf die Abschiedsfeier…party.

Eine Band aus Island sollte abends auftreten, ebenso der DJ Kristian Nairn und die „Permaband“.
Die machen Lieder, die direkt mit den Spielen von ccp zu tun haben. Außerdem sind die Mitglieder
auch Mitarbeiter der Firma.

Aber das Besondere an diesem Tag war, dass ich jemanden von der NASA persönlich kennengelernt habe: Charles White. Er schenkte mir einen NASA-Anstecker und machte Fotos zusammen mit mir.
Er ist Knowledge Management Specialist für das Büro des Chief Engineer und arbeitet direkt für den Chief Knowledge Officer bei der NASA. Ich weiß zwar nicht, was genau das ist und was er da macht – aber ich finde ihn total nett und cool.
[NASA – C.White] <– NASA-Artikel

Montag
Montag morgen gegen 8.30 Uhr begann unsere zweite Rundtour in Island.

Die „Golden Circle Tour“ ist wohl die bekannteste Tour in Island: man besucht den Geysir,
den Wasserfall „Gullfoss“ und wandert durch den Nationalpark Thingvellir.

Doch zuerst, und das wussten nicht mal meine Eltern, besuchten wir die Tomatenfarm Fridheimar.
Uns wurde erklärt, dass 2/3  des verzehrten Gemüses Islands aus heimischem Anbau stammen.
Die Tomaten können wegen der Nutzung von Erdwärme auch im Winter geerntet werden.
Hier produziert man ca. 1600 Tonnen Tomaten jährlich.
Und dann wurden uns die wichtigsten Helfer gezeigt: in einem Pappkarton tummelten sich hunderte
Hummeln (aus Dänemark), die natürlich für die Bestäubung der Tomatenblüten gebraucht werden.

Unser nächster Halt war am Geysir „Strokkur“ im Heißwassertal Haukadalur, dort hatten wir auch zeitgleich Mittagspause. Wir haben uns entschieden den Geysir zu bewundern und erst danach
etwas zu essen. Der Strokkur bricht ungefähr alle 5 bis 10 Minuten aus und zeigt dann manchmal
bis zu drei Schüben hintereinander.
Die Säule aus kochendem Wasser schießt als Fontäne in etwa 25 bis 35 Meter in die Höhe.
Von einem dieser Ausbrüche haben wir sogar ein kleines Video gemacht. Aber so interessant das auch aussieht, es nimmt einem wortwörtlich den Atem: denn es stinkt ganz furchtbar nach Schwefel.

Nach einem teuren, aber recht guten Snack ging es auf zum „Gullfoss“ (Goldener Fall). Ich dachte,
der Geysirausbruch wäre schon super gewesen, aber dieser Wasserfall war wirklich grandios.
Er besteht aus zwei Stufen die fast senkrecht aufeinander stehen, die erste mit einem 11 m Absatz,
die zweite mit 21 m. Dann stürzt das Wasser in eine Schlucht hinunter, die 2,5 km Länge und eine
Tiefe von 70 m hat. Jedes Jahr wächst die Schlucht um rund 25cm, verursacht durch das Gletscherwasser, welcher die Felsen immer weiter auswäscht.
Wir waren sowohl auf der oberen Aussichtsplattform, als auch unten. Leider war der Wanderweg,
der dichter an den Wasserfall führt, wegen Rutschgefahr gesperrt.

Die letzte Station war eine Wanderung durch den Nationalpark Thingvellir; natürlich nur durch den
für Besucher erlaubten Bereich. Mich hat hauptsächlich die Größe der Steinwände beeindruckt,
sowie die Länge der Schlucht. Dann fing es an zu schneien und die Gegend wirkte gleich doppelt schön und irgendwie verzaubert.

Thingvellir ist sowohl geschichtlich als auch geologisch von Bedeutung:
– Viele Reitpfade führten durch das Gebiet und man traf sich daher einmal im Jahr für zwei Wochen auf dem Thingplatz und hielt eine traditionelle Versammlung (Althing) ab.
– Am 17.Juni 1944 wurde hier die Republik Island ausgerufen.
– Thingvellir liegt mitten in einer Grabenbruchzone im Grenzbereich zweier tektonischer Platten
und ist von vier aktiven Vulkansystemen umgeben.

– An diesem Ort und im Umfeld wird das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen Platte durch Felsspalten und Risse sichtbar. (In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beiderseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um
ca. 40 Meter gesenkt.)

– 1930 wurde Thingvellir zum Nationalpark erklärt und 2004 wurde er durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Und dann, durchgefroren und mit Eiskristallen gespickt, ging die Reise wieder zurück nach Reykjavik und dort bekam ich meine verdiente Island-Pizza.
Dienstag
Heute waren wir bei CCP im Hauptgebäude –  der Firma, die die ganze Veranstaltung vom Wochenende organisiert hatte. Wir wurden durch die Etagen und Räume geführt; meine Eltern kannten ein paar der Mitarbeiter und unterhielten sich nebenbei.

Ich fand hauptsächlich die ganzen Dekogegenstände total klasse: Raumschiffmodelle, Helme, Fotomontage-Poster usw.
Zum Abschluss noch ein Foto von mir vor der Schwertergalerie und eins mit unserem Tourguide:
CCP Guard.
Ach ja, Süßigkeiten haben wir auch verteilt. Ich hoffe es hat allen Naschkatzen geschmeckt.
Anschließend haben wir Reykjavík City erkundet. Wir sahen uns zwei der Kirchen an und wanderten umher. Später dann Abendessen im „Chuck Norris“ Grill – lecker Hähnchenstripes…bzw. Burger!

Mittwoch
An unserem letzten Tag unternahmen wir eine Wanderung vom Hotel aus hinunter zur Küste.
An der Küste entlang ging es dann bis zur Harpa (dort eine heiße Schokolade genießen) und
dem Hafen von Reykjavík.
Nach einer leckeren Pizza für mich und Fisch für meine Eltern im Geysir Bistro gingen wir noch etwa die Hälfte des Weges Richtung Hotel und schnappten uns dann ein Taxi.
Nun nur noch alles für Donnerstag zusammenpacken, dann ein paar Stunden die Augen ausruhen. Schließlich mussten wir ja um 5 Uhr morgens im Bus zum Flughafen sitzen…